Belichtung und Light-Setups

von Terragon-Fotografie

 

Setup 3: “Lichtzange / Crosslight” (2 Blitze Links/Rechts)

Hintergrund hell oder dunkel. Gegenüberliegende Lichtquellen.

Pose/Gesicht geradeaus zur Kamera, oder mehr zum Hauptlicht gewandt.

Variationen

Z-Achse variieren: HL1 weiter nach vorne/HL2 weiter nach hinten

(Effekt: Bessere Ausleuchtung von vorne, interessantes Streiflicht von hinten)

Split lighting” für kontrasreiche Portraits oder Aktaufnahmen (1 Blitz)

Hintergrund: Schwarz.

Effekt: Eine Hälfte des Models “verschwindet” in schwarz.

Wirkung: Wegen des Kontrastes besser für Männer als für Frauen geeignet.

Pose/Gesicht: geradeaus zur Kamera, oder mehr zum Hauptlicht gewandt.

Variationen

Drehung des Models von 0° (frontal) bis 90° (seitlich)

Hauptlicht 1 (möglichst großflächig)

Große Softbox/Reflektorschirm

X-Achse: ca. 0,5m vom Model

Y-Achse: ca. Kopfhöhe des Models

Z-Achse: Neben dem Model, etwas mehr nach vorne zur Kamera

Hauptlicht 2 (möglichst großflächig)

Große Softbox/Reflektorschirm

X-Achse: ca. 0,5m vom Model

Y-Achse: ca. Kopfhöhe des Models

Z-Achse: Neben dem Model, etwas mehr nach vorne zur Kamera

“Split lighting” nur 1x Hauptlicht!

 

Setup 5: “Portrait – Ringlicht” (1 Ringlicht, frontal)

Hintergrund

Hell oder dunkel.

Stimmung

Model wirkt in der Mitte hell, Ränder werden “nach hinten” eher schattig.

In den Augen sollten die typischen “Lichtringe” entstehen.

Besonderheiten

Je nach Abstand zum Model kann die Größe des Ringes im Auge optimiert werden.

Hauptlicht

Lichtformer: Ringlicht

Position: Direkt vor dem Model. Fotografiert wird meistens “durch” den Ring des Ringlichtes.

Variationen

Durch den Abstand zum Model vergrößert oder verkleinert sich der im Auge sichtbare “Ring”.

Setup 6: “Fashion” (3 Blitze, Hauptlicht 45° seitlich)

Hintergrund

hell/weiss.

Stimmung

Einfache und harmonische Belichtung, für “normale” Studioshootings im Bereich Fashion.

Besonderheiten

3 Blitze harmonisch aufeinander abstimmen.

1. Hauptlicht

Lichtformer: Große Softbox

Position: Etwas über Augenhöhe, seitlich 45° zum Model mit ca. 1,5m Abstand vom Model.

2. Streiflicht

Lichtformer: Striplight

Position: Möglichst von oben bis unten, schräg hinter dem Model mit ca. 1,5m Abstand vom Model.

3. (+4.) Hintergrundlicht

Lichtformer: 1 oder 2 x Striplight mit Wabe

Position: Möglichst gleichmäßig, hinter dem Model stehend und nach hinten auf Hintergrund gerichtet.

Setup 7: “Window” (available light, seitlich)

Hintergrund

Bett, Sofa, Wand, Wohnzimmer, Schlafzimmer…

Stimung

Natürliche Stimmung ohne Blitz.

Besonderheiten

Längere Verschlusszeiten (z.B. 1/40), Höherer ISO-Wert (z.B. 400-800), Niedrige Blendenzahl (z.B. 2.8)

Hilfsmittel

Stativ oder “anlehnen” der Kamera aufgrund längerer Verschlusszeiten.

Hauptlicht

Nur das Licht von einem Fenster oder einer Fensterfront.

Optional

Reflektor, um die Schatten aufzuhellen.

Studiohintergrund ausleuchten (zum Freistellen)

Hintergrundfarbe: weiss

Hauptlicht für Model: 1 oder 2 Blitze (z.B. eingemessen Blende 8)

– Licht auf Hintergrund: 2 Blitze (z.B. eingemessen Blende 11)

Prüfen: Das vom Hintergrund auf die Hinterseite des Models reflektierte Licht, sollte ebenfalls auf Blende 8 eingemessen sein, sodass das Licht von vorne und hinten gleich stark ist.

Trennung von Hintergrundlicht und Modellicht zum Beispiel durch Trennwände, oder durch richtende Lichtformer (z.B. Grid).

"Wechselbad des Lichtes": Sonnig mit Wolken

Maximale Flexibilität ist beim Shooting gefragt, wenn das Wetter eigentlich sonnig und schön ist, allerdings dichte Wolken über den Himmel ziehen, die unregelmäßig harte oder weiche Schatten werfen.

Bei diesem Wetter ist eine Begleitperson immer von Vorteil, die einen Reflektor beziehungsweise Diffusor flexibel halten kann. In den sonnigen Abschnitten - mit harten Schatten - sollte zwischen Model und Sonne ein großflächiger Diffusor gehalten werden, der ähnlich wie eine große Softbox wirkt und das Licht auf der Haut weicher erscheinen lässt.

Wenn sich die Wolken vor die Sonne schieben, wirken diese wie eine größere Softbox, sodass eigentlich ohne weitere Hilfsmittel fotografiert werden kann.

Je nach Dichte der Wolken und restlichem Sonnenlicht kann alleine ein flexibel eingesetzter Reflektor interessante Ergebnisse hervorbringen.

"Grau in Grau": Die durchgängige Wolkendecke

Was für den Urlaub am Strand nicht das beliebteste Wetter ist , eignet sich für ein Fotoshooting unter freiem Himmel ziemlich gut.

Eine lockere Wolkendecke wirkt wie eine riesengroße Softbox ,die ein sehr weiches und gleichmäßiges Licht erzeugt. So können sich Fotograf und Model optimal auf die stabile Lichtsituation vorbereiten, ohne dass ein ständiger Wechsel zwischen hartem Sonnenschein und dunklen Wolken besteht.

Allerdings haben Fotos in dieser Situation oft den Nachteil, dass sie - direkt aus der Kamera - wenig Kontraste und nicht so satte Farben liefern. Eine Nachbearbeitung in Photoshop zum Erhöhen der Kontraste und verstärken der Sättigung ist daher eine beliebte Methode, um die Fotos etwas aufzupeppen. Sofern es sich jedoch um eine gewollt romantische Situation handelt, kann auf eine Erhöhung der Kontraste verzichtet werden und sogar noch ein Weichzeichner zum Einsatz kommen. So kann eine fantasievolle, beziehungsweise verträumte Stimmung erzeugt werden.

Meistens kann auf weitere Lichtformer wie Reflektor oder Diffusor verzichtet werden. Optional können jedoch Aufsteckblitze genutzt werden, da die generelle Lichtintensität der Sonne nicht so hoch ist und die Leistung von Aufsteckblitzen für eine individuelle Lichtstimmung oft ausreichend ist.

Sofern von relativ konstanten Wetterverhältnissen auszugehen ist, kann auf einen Assistenten für das Shooting verzichtet werden.

"Hartes Licht": Wolkenloser Sonnenaufgang und Sonnenuntergang

Was für Frühaufsteher der schönste Moment des Tages sein kann, ist für Leute , die die vorige "Nacht zum Tag gemacht" haben, wahrscheinlich eher störend:

Das auf Augenhöhe einfallende und harte Licht der aufgehenden Sonne!

(zur Beruhigung der Nachtschwärmer sei erwähnt, dass die fotografische Situation im Wesentlichen auch für Sonnenuntergänge gilt!)

Aus fotografischer Sicht bietet diese besondere Situation interessante Möglichkeiten, aber auch spezielle Herausforderungen.

Das typische Szenario sind Gegenlichtaufnahmen mit der tiefstehenden Sonne im Hintergrund.

Um das Model trotz des sehr hellen und intensiven Gegenlicht im Verhältnis zum Hintergrund gleichmäßig hell zu belichten, sind leistungsstarke Blitze notwendig.

Sollen zusätzlich Lichtformer wie Softboxen oder Schirme zum Einsatz kommen, schlucken diese zusätzliche Leistung, sodass Studioblitze mit mobiler Stromversorgung notwendig werden können. Wird komplett ohne Lichtformer gearbeitet, reichen aber meistens auch mobile Aufsteckblitze mit Batteriebetrieb.

Alternativ zu Blitzen kann auch ein großer Reflektor ausreichend sein, der in verschiedenen Winkeln zum Licht positioniert werden kann. Dabei bildet die Sonne oft das Licht "seitlich von hinten", um die Haare und Konturen zu betonen. Der Reflektor wird entsprechend als Hauptlicht positioniert. Hierbei ist eine Begleitperson wünschenswert, die den Reflektor entsprechend halten und seine Position nach Vorgabe des Fotografen verändern kann.

Ein Diffusor zwischen Sonne und Model kann ebenfalls eine Variante sein, um das harte Licht der Sonne weicher zu formen. Allerdings ist die "Reflektor-Variante" meist interessanter, da dann zwei gegenüberliegende Lichtquellen zur Verfügung stehen.

Es kann auch interessant sein, komplett auf Blitze zu verzichten und die Belichtung auf den Hintergrund einzustellen, sodass von dem Model im Vordergrund nur eine schwarze Silhouette zu sehen ist. Wird die Belichtung andersrum auf das Model eingestellt, wird der Hintergrund überbelichtet und es kann zu "ausfressenden Rändern" um das Model kommen.