Als Fotograf vom Licht-Maler zum Art-Director
Der Begriff "Fotografie" kann sich in den zwei Teilen "Foto" und "Grafie" übersetzen lassen, was soviel bedeutet wie Licht und Malerei. Der Fotograf ist dann übersetzungsgemäß ein "Maler mit Licht".
Bei üblichen Fotoshootings in einem Studio mit weißem oder schwarzem einfarbigem Hintergrund und mehreren Studioblitzen trifft diese Bezeichnung zweifelsohne zu. Dort liegt der Schwerpunkt vor allem auf der kreativen und korrekten Ausrichtung und Einstellung der verschiedenen Lichtquellen und der daraus resultierenden Lichter und Schatten auf dem Körper des Models.
Verlässt man die standardisierte Studio-Umgebung und plant ein Shooting on-location oder outdoor, so fallen dem Fotografen diverse andere Aufgaben ergänzend zu.
Die Bedeutung des perfekten Lichtes rückt in den Hintergrund gegenüber der kreativen Planung der Outfits und der Einbeziehung der gegebenen Umgebung und gegebenenfalls Einrichtungsgegenstände. Auch die Wahl der Posen bekommt unter diesen individuellen Umständen einen höheren Stellenwert. Dabei kann und muss die Wahl der Pose und Mimik auf die vorhandenen Einrichtungsgegenstände und Situationen angepasst werden.
Da mittlerweile bereits gängige Smartphones technisch nahezu perfekte Schnappschüsse erzeugen können - für die noch vor einigen Jahren professionelle Kameras notwendig waren - liegt der Mehrwert eines Fotos für den Betrachter mittlerweile nicht mehr in der technischen Perfektion, sondern vor allem in der originellen Bildidee und im kreativen Arrangement der verschiedenen Elemente des Fotos.
Der Fotograf tritt bei einem Fotoshooting also nicht mehr nur als "technischer Profi" auf, sondern kümmert sich - ähnlich einem Autor oder Regisseur - um die gesamte Bildwirkung mit allen ihren Elementen.